Mitte der Achtziger-Jahre war die Vorstellung eine künstliche Intelligenz könnte schon bald Rechtsanwälte oder Richter ersetzen, rein dem Bereich der Science fiction zu zu ordnen. So sah man im Kult-Film “Brazil” von Tery Gilliam (http://www.imdb.com/title/tt0088846/) einen Beamten die Unterlagen zu einem Angeklagten in einen Richter-Computer schieben, der daraufhin das Urteil am Schirm anzeigt. Ist sowas oder allgemeiner gesprochen der AI Einsatz im rechtlichen Umfeld reine Fiktion?
In einigen Bereichen gibt es Anwendungen die versuchen einzelne Tätigkeiten eines Juristen an AI-Software zu übertragen. So bietet “LawGeex” (https://www.lawgeex.com/) eine Software zum automatisierten Prüfen von Verträgen, wie zum Beispiel “Verschwiegenheitserklärungen” an. Diese durchforstet selbsttätig die Vertragsdokumente und macht Vorschläge, wo Änderungen nötig sind, damit der Vertag zu den Vorgaben eines Unternehmens passt. Dass Software schneller Texte einlesen, und in der einen und anderen Form verarbeiten kann, als ein Mensch ist klar, aber kann die Qualität der Analyse mit einem Juristen in Konkurrenz treten?
Eine Studie die “LawGeex” mit der Stanford University erstellt hat, ließ 20 erfahrene Amerikanische Anwälte gegen die Software antreten (https://www.lawgeex.com/AIvsLawyer/). Dabei wurde eine klar definierte Aufgabenstellung in Form von 5 Verschwiegenheitserklärungen sowohl den Menschen als auch der Software vorgelegt. In die Verträge waren 30 Rechtsfragen eingearbeitet, wie Schiedsgerichtsbarkeit, Vertraulichkeit der Beziehung und Entschädigung, die es zu erkennen gab. Die Menschen, die im Schnitt 92 Minuten für die Aufgabe benötigten, erreichten durchschnittlich eine Genauigkeit von 85%, während die Software in 26 Sekunden 95% der Probleme erkannte.
Die Studie zeigt schon durch die Art der Aufgabenstellung, dass hier eine typische Routinetätigkeit eines Juristen mit klarer Aufgabenstellung für den Test verwendet wurde. Diese sind besonders gut für die computergestützte Verarbeitung geeignet, und damit ist der Wettbewerb natürlich nicht ganz fair. Daraus ein aufziehendes Untergangsszenario für den Berufsstand weis zu sagen ist nicht angebracht. Aber es zeigt auch, das es auch in diesem Umfeld Anwendungsfälle gibt, in dem AI-Technologie den Menschen unterstützend begleiten, und von lästigen zeitraubenden Tätigkeiten befreien kann.
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